Fremdkörper, die in Anlagensysteme und -komponenten gelangen, sind vornehmlich Schleifstaub, Metallspäne, Kabelbinder, Schweißperlen, Strahlgut für Oberflächenreinigung, aber auch Werkzeugteile, Hilfsstoffe und andere lose Teile, die bei der Arbeit angefallen sind oder vergessen wurden. Diese Fremdkörper können erfahrungsgemäß Schäden oder Störungen an Anlagenteilen verursachen, wie beispielsweise:

• Brennstoff-Hüllrohrschäden durch Reibungskorrosion (Fretting),
• Störungen an Mess- und Regelgeräten,
• Funktionsstörungen an Armaturen (z.B. an Vorsteuerventilen), Pumpen sowie an elektrischen Komponenten,
• Verminderung der Wärmeübertragungsfähigkeit,
• erhöhte Strahlungspegel durch „vagabundierende Materialien
• unvorhersehbare Anlagenstörungen/-ausfälle.

In dem VGB-Standard werden Maßnahmen aufgeführt, die für die Erhaltung der Sauberkeit in der Anlage (im mechanischen, elektrischen wie im chemischen Sinne) bei Instandhaltungs- und Änderungsarbeiten förderlich sind.

Der VGB-Standard erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er soll vor allem den Ausführenden vor Ort Hinweise geben und das Bewusstsein für die Verhinderung von Fremdkörpereintrag in die Anlagensysteme/Komponenten ausbilden und fördern.

Der VGB-Standard gilt für alle Inspektionsmaßnahmen, Instandhaltungsarbeiten, Projekte/Änderungen, Reparaturen, insbesondere an geöffneten Systemen bzw. Komponenten in kerntechnischen Anlagen unter Einbeziehung von

• Dekontaminationsmaßnahmen,
• Probennahmen,
• Strahlenschutzmaßnahmen,
• spezifische Qualitätserwartungen in Prozessen der Lieferkette

und weiteren Maßnahmen.

Der VGB-Standard kann als Schulungsunterlage bei der betrieblichen Unterweisung von Eigen- und Fremdpersonal verwendet werden.