Die Richtlinie R510 hat die Aufgabe, technische Anforderungen für Rohrhalterungen festzulegen, bei deren Einhaltung die nach dem Stand der Technik erforderliche Vorsorge gegen Schäden bei der Errichtung und dem Betrieb von Rohrleitungsanlagen getroffen ist. Sie bezieht sich auf die Halterungen von Rohrleitungen und Komponenten in konventionellen Wärmekraftwerken und gilt auch für Rohrhalterungen in Kernkraftwerken, gegebenenfalls unter Berücksichtigung zusätzlicher Anforderungen, z.B. KTA 3205.1 bis 3205.3.

Rohrhalterungen haben die Aufgabe, Kräfte vom gehaltenen Bauteil auf lastabtragende Anlagenteile zu übertragen. Im allgemeinen kommen Standardhalterungen zum Einsatz, die meist in der Kombination aus mehreren Bauteilen als Lastketten eingebaut werden. Bewegliche Standardhalterungen sollen zusätzlich Relativbewegungen ermöglichen.

Die störungsfreie Funktion und das Langzeitverhalten der Rohrleitungen, und damit der störungsfreie Betrieb der gesamten Anlage, wird durch die Qualität der Rohrhalterungen wesentlich mitbestimmt.

Auf der Grundlage geltender Regelwerke und Normen für Rohrleitungen und Rohrhalterungen werden in dieser Richtlinie die Anforderungen an die erforderliche Qualität und deren Nachweise vereinheitlicht und spezifiziert.

Um die Anwendung bei den serienmäßigen Standardhalterungen zu vereinfachen, sind die in dieser Richtlinie spezifizierten Qualitätsmerkmale im Rahmen einer Typprüfung nachzuweisen. Ersatzweise sind einzelne rechnerische Nachweise möglich.

Die Bedingungen für die Typprüfung sind in Teil II dieser Richtlinie festgelegt. Die Eignungsprüfungen nach VdTÜV Wei 35 bzw. KTA 3205.3 gelten als Typprüfung im Sinne dieser Richtlinie.

(1996)